Multidisziplinäre Schmerztherapie

Der akute Schmerz, wenn man sich z.B. das Bein bricht, hat eine Funktion. Er macht uns auf eine Verletzung aufmerksam und bringt uns dazu, den verletzten Körperteil zu schonen und Maßnahmen zu setzen, die zu dessen Heilung beitragen. Würden wir auf eine Verletzung nicht aufmerksam werden und auf diesen Schmerzreiz nicht reagieren, wäre unser Leben in Gefahr. Wir könnten an den Folgen der Verletzung sterben.

Der chronische Schmerz hingegen erfüllt keine Funktion – der Schmerz selbst wird zum Problem.

Die Miteinbeziehung der Psychologie bei der Behandlung von chronischen Schmerzen beruht auf einem Paradigmenwechsel innerhalb der letzten Jahrzehnte. Ursprünglich wurde ein biomedizinischer Ansatz vertreten, wohingegen nunmehr ein biopsychosozialer Ansatz verfolgt wird. Bei diesem Ansatz wird der Schmerz nicht als rein physikalisches Phänomen gesehen, sondern die Komplexität und die Interaktion von physikalischen, psychologischen und sozialen Faktoren werden bei der Behandlung mit berücksichtigt.